Jahresbericht des Präsidenten
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre
Mögen sie sich noch an den letzten Geschäftsbericht oder an die Generalversammlung in der Berghütte vor Jahresfrist erinnern? Damals hatte ich Ihnen erklärt, die weltweit immer noch vorherrschende Pandemiesituation rund um den heimtückischen Corona-Virus liesse uns nicht mit Sicherheit sagen, ob wir in den nächsten Wintersaison einen ordentlichen Liftbetrieb würden sicherstellen können. Und ich liess mich auch zu der Aussage hinreissen dass das Rätseln um mögliche Betriebskonzepte im Oktober noch sinnloser sei als Kaffeesatzlesen.
Doch weder aus dem Kaffeesatz noch aus Trends hinsichtlich der zu erwartenden Ansteckungen und der Gefahr einer weiteren Virus-Welle mit einem möglichen zweiten landesweiten Lockdown liessen sich einigermassen verlässliche Indikatoren für einen geregelten Winterbetrieb herauslesen.
Geduld bringt Rosen – oder besser: Schnee
Wir wären jedoch nicht SchneeSelital, wenn wir diese weitere „Unsicherheits-Front“ neben dem mittlerweile schon gewohnten Schnee-oder-nicht-Schnee-Roulette nicht erfolgreich hinter uns gelassen hätten. Tatsächlich konnten wir mit grossem Aufwand den Betrieb soweit bereit machen, dass wir dann unter Berücksichtigung aller behördlichen Vorgaben und geforderten Schutzkonzepte mit einem engagierten Team an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Skilift doch noch starten konnten. Aber genauso wie eine Schwalbe noch keinen Frühling macht, ermöglichte der Schnee um Mitte Dezember leider trotzdem keinen Wintersportbetrieb über Weihnachten. Zu dünn war die Schneedecke. Die Altjahrwoche, der Jahreswechsel und sogar der halbe Januar zogen ins Land, bis wir zur Monatsmitte nach ungeduldigem Warten dann den Schalter doch noch erstmals umlegen konnten.
Engagierte Mitarbeitende…
Der Betrieb bis Ende Februar war dann gezeichnet von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die anpackten und den zusätzlichen Aufwand mit Desinfektionen, Maskentragepflicht, und einem den Vorgaben entsprechenden Ansteh-Regime mit viel Sorgfalt und zu jeder Zeit sicherstellten. Danke vielmals dafür!
… und fehlender Ticketing-Umsatz
Auf der anderen Seite hielt sich auch die Begeisterung unserer geschätzten Gäste für einen Besuch und die Bereitschaft, sich in dieser Vabanque-Situation trotzdem auf gut Glück ein Saison-Abo zu kaufen, in sehr engen Grenzen. Das schmerzt. Emotional, aber auch finanziell.
Klar, das Wintersporterlebnis war nicht vergleichbar mit den Vorjahren. Insbesondere sorgte die geschlossene Gastronomie dafür, dass unsere Gäste selbst ihre Pausen unter freiem Himmel verbringen mussten und der Gang zum Aufwärmen ins Restaurant schlicht unmöglich war. Dass der von uns aufgezogene Bar- und Kioskbetrieb hier nur teilweisen Ersatz – und dazu deutlich weniger Komfort – bieten konnte, machte das Gästeerlebnis auch nicht besser. Dazu noch das umständliche Maskentragen beim Anstehen und auf dem Lift. Nein, lustig war das alles nicht.
„Es chunnt guet“
Weniger Betriebstage mit Gästen, trotzdem eine gute Betriebsführung mit motivierten Mitarbeitenden, die selbst vor aufwändigen Unterhalts- und Revisionsarbeiten nicht zurückschreckten und die Zuversicht, dass wir sowohl personell als auch von unserer Liftinfrastruktur her für den nächsten Winter bereit sind, lassen uns verhalten optimistisch in die nähere Zukunft blicken. Dementsprechend wollen wir den aufgelaufenen Jahresverlust auch nicht überbewerten. Wir sind weiterhin überzeugt, dass im SchneeSelital noch einiges an Potenzial auf Abruf bereit ist, um einen ganzen Haufen an Wintersportgästen bei uns unendlich glücklich zu machen. Aus diesem Grund hoffen wir auch darauf, dass die Behörden uns möglichst rasch einen verbindlichen Rahmen für den Betrieb in der kommenden Wintersaison präsentieren. Diese Sicherheit nützt uns genauso wie unseren Gästen.
Die Jungfraubahnen: unser eigentlicher „Gold“-Partner
Was uns auch sehr nützt, ist die Partnerschaft mit den Jungfraubahnen, die engagiert und ehrlich mit uns zusammenarbeiten. Wertvoll sind einerseits ganz klar der fachliche Austausch und das Teilen von wertvollem Know-how in verschiedenen Bereichen. Aber auch die Schneeversicherung, die allen Gantrisch SchneePass-Besitzerinnen und -besitzern zu jeder Zeit einen günstigen Aktivaufenthalt im Schnee garantieren, ist Gold wert. Danke.
Ein Abo kaufen und eines vermitteln
Ein ganz spezieller Dank geht aber auch an unsere treuen Saisonabo-Besitzerinnen und -besitzer. An Sie richte ich mich an dieser Stelle speziell: Helfen Sie bitte mit, bei den ständig sinkenden Saisonabo-Verkäufen Gegensteuer zu geben. Stellen Sie sich doch nur vor, wenn jede und jeder, der für sich einen Gantrisch SchneePass ersteht, auch noch jemand weiteres dazu ermuntert, es ihm oder ihr gleich zu tun, das würde uns sehr viel bringen!
Wir alle, die wir uns für den Wintersport im Selital einsetzen, freuen uns auf den nächsten Winter. Frau Holle wird das Gantrischgebiet mit Schnee verzaubern. Und wir von SchneeSelital mit unserem Angebot und unserer Herzlichkeit all unsere Gäste. Grosses Skilift-Ehrenwort!
Bleiben Sie gesund und #bisglyamlift
Stephan Lanz, Verwaltungsratspräsident
Flashlights
Ausblick 2021 / 2022
- Nach der Saison ist vor dem nächsten Winter. In den Sommermonaten wurden intensive Revisions- und Instandhaltungsarbeiten an den Liftanlagen erledigt.
- Die Panorama-Bar wurde durch die Firma Remund Holzbau AG erneut umfassend optimiert.
- Die Webcam musste nach einem Hagelschlag erneuert werden.
All das und noch viel mehr geschieht mit grossartiger Unterstützung von vielen helfenden Händen, die der Skilifte Selital AG meist unentgeltlich unter die Arme greifen und damit den Winterberieb überhaupt erst ermöglichen.
Dafür gebührt allen ein ganz grosses Dankeschön!
